Dick Raaijmakers wurde am 1. September 1930 in Maastricht geboren und war ein bedeutender Komponist, Performance- und Installationskünstler aus den Niederlanden.
Frühe Jahre und Ausbildung
Über die Kindheit von Dick Raaijmakers ist wenig bekannt. Seine musikalische Laufbahn begann am Königlichen Konservatorium in Den Haag, wo er bis 1953 studierte. Von 1954 bis 1960 arbeitete er im Bereich der Elektroakustik bei Philips.
Wissenschaftliche und künstlerische Karriere
Nach seiner Zeit bei Philips war Raaijmakers bis 1962 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Reichsuniversität in Utrecht. Von 1963 bis 1966 betrieb er zusammen mit Jan Boerman ein Studio für elektroakustische Musik in Den Haag.
Künstlerisches Schaffen in den 1960er und 1970er Jahren
In den frühen 1960er Jahren komponierte Raaijmakers zahlreiche elektroakustische Werke, darunter „Vijf Canons“, „Flux“ und „Plumes“. Zwischen 1967 und 1972 schuf er photokinetische Objekte, die im Stedelijk Museum in Amsterdam und im Gemeentemuseum in Den Haag ausgestellt wurden. Bedeutende Werke dieser Zeit sind „De grafische Methode tractor“ (1976) und „De grafische Methode Fiets“ (1979), basierend auf der Arbeit von Etienne-Jules Marey. 1977 entstand die audiovisuelle Komposition „Mao leve!“.
Werke der 1980er Jahre
Zwischen 1981 und 1984 produzierte Raaijmakers eine Serie von Werken für Tonband, Film, Theater und Schlagwerkensemble, die sich um den Film „Night Owls“ von Laurel & Hardy drehten. Diese Serie wurde 1984 beim Holland Festival uraufgeführt und begeisterte das Publikum. Weitere bedeutende Werke dieser Zeit sind die Radioproduktion „Ping Pong“ (1983) und „Ekstase – In Memoriam Josine van Droffelaar“ (1984), für das er den Matthijs Vermeulenprijs erhielt.
Schaffen in den 1990er Jahren
In den 1990er Jahren konzentrierte sich Raaijmakers auf Musiktheaterwerke wie „Intona“ (1991), „Depons/Der Fall“ (1992), „Die glückliche Hand/geöffnet“ (1993), „De promenoir van Mondriaan“ (1994) und „Der Fall von Mussolini“ (1995). Bis 1995 unterrichtete er elektronische Musik am Königlichen Konservatorium in Den Haag.
Tod und Vermächtnis
Dick Raaijmakers verstarb am 4. September 2013 in Den Haag nach einer kurzen, schweren Krankheit. Sein musikalisches Erbe lebt weiter und inspiriert viele.
Wichtige Werke
- Intona (1961) – Elektroakustische Komposition
- Ideophone I (1967) – Klanginstallation
- Canons I-IV (1969) – Serie elektroakustischer Kompositionen
- Der Fall/Dépons (1970) – Elektroakustische Oper
- De methode (1974) – Klanginstallation
- Een dag uit het leven van Piet en Nel (1977) – Elektroakustische Oper
- Reconstruction (1989) – Klanginstallation
- The Complete Machine (1997) – Installation aus mechanischen Musikinstrumenten und elektroakustischen Klängen
- Tapisserie (2000) – Elektroakustische Komposition
Videoaufnahmen von Dick Raaijmakers’ Werken
- Intona (1961) – Video auf YouTube
- Ideophone I (1967) – Video auf Vimeo
- De methode (1974) – Video auf Vimeo
- Een dag uit het leven van Piet en Nel (1977) – Video auf Vimeo
- Cassette (1983) – Video auf Vimeo
- Reconstruction (1989) – Video auf Vimeo
- TWEE (1992) – Video auf Vimeo
- The Complete Machine (1997) – Video auf Vimeo
- In memoriam Paul Panhuysen (2015) – Video auf Vimeo
- Geluidenfabriek (Sound Factory) (1964) – Dokumentarfilm auf Vimeo
Auszeichnungen
- Witteveen+Bos Art+Technology Award 2011 für sein Lebenswerk – Video auf YouTube
Literatur über Dick Raaijmakers
- „Dick Raaijmakers. Ein Leben in Klängen“ von Paul Berg (2018)
- „Elektroakustische Musik als Hör- und Denkprozess“ von Sabine Sanio (2015)
- „Der Umgang mit Stille“ von Martin Supper (2014)
- „Klang als Medium“ von Christoph von Blumröder (2013)
- „Klangkunst“ von Peter Weibel (2009)