Reinhard Mey – Liedermacher

Seit über 45 Jahren ist Reinhard Mey ein fester Bestandteil der deutschen Liedermacher-Szene. Die Bilanz: 27 deutsche und 7 französische Studioalben, 13 Livealben, dreimal Platz 1 in den Albumcharts und fünf goldene Schallplatten. Ans Aufhören denkt der Musiker noch lange nicht.

 

Reinhard Mey: Eine deutsch-französische Erfolgsgeschichte

 

Reinhard Mey wurde am 21. Dezember 1942 im berlinerischen Wilmersdorf geboren. Nachdem er am Französischen Gymnasium das deutsche Abitur und das französische Baccalauréat abgelegt hatte, ließ er sich zum Industriekaufmann ausbilden, brach sein danach gestartetes Betriebswirtschaftsstudium jedoch nach sechs Semestern ab, um sich nun hauptberuflich der Musik zu widmen. Bereits früh kam er mit der Musik in Verbindung. Als Jugendlicher erlernte er zuerst Klavier, danach Gitarre und schließlich auch noch Trompete. Mit seiner Schulband Rotten Radish Skiffle Guys und später mit der Gruppe Les Trois Affamés sammelte er erste Bühnenerfahrung. Doch erst 1964 veröffentlichte er sein erstes Chanson „Ich wollte wie Orpheus singen“.

 

Richtig in Fahrt kam seine Karriere zuerst in Frankreich, wo er seinen ersten Plattenvertrag erhielt, allerdings unter dem Pseudonym Frédérik Mey. Wenig später folgte auch der erste deutsche Plattenvertrag. Im Laufe der Zeit entstand eine Vielzahl von Alben. Seit 1970 ist er regelmäßig auf Tournee in Deutschland und den Nachbarländern und spielte seither über 1.300 Konzerte. Seit 1977 ist Mey mit seiner zweiten Frau Hella verheiratet, mit der er eine Tochter und zwei Söhne hat. Einer der Söhne verstarb 2014 nach einem durch eine Krankheit verursachten, fünf Jahre andauernden Wachkoma.

 

Inhalte seiner Lieder: Alltagsthemen und Politik

 

Reinhard Mey widmete sich anfänglich eher alltäglichen Themen und schrieb beispielsweise Lieder über die Liebe, seine große Leidenschaft des Fliegens oder über den Tod. Später reihten sich zunehmend Songs ein, mit denen er politisch Stellung bezog oder gesellschafts- und zeitkritische Themen ansprach, beispielsweise mit „Sei wachsam“, „Das Narrenschiff“ oder „Die Waffen nieder“. Er propagiert Freiheit und Gewaltlosigkeit und lässt keinen Zweifel über seine Einstellung als Vegetarier. Zeitweise fuhr er für seine Musik harsche Kritik ein. Ihm wurde vorgeworfen, sich nur unzureichend politisch zu engagieren.