Nick Hornby A Long way down

Nick Hornby A Long Way Down als Hörbuch. In der Zwischenzeit gibt es eine Neuauflage.

Er hat es in seinem Roman „A long way down“, der in Deutschland im Jahr 2006 erstmals veröffentlicht wurde, wieder einmal geschafft auf skurrilste Weise Menschen zusammen zu führen.

Der Londoner Autor bringt vier grundverschiedene Charaktere an einem Ort, wie er ungewöhnlicher wohl nicht hätte sein können, zusammen.

Vier Menschen mit ein und derselben Absicht, in der Silvesternacht, auf einem Hochhausdach.

Sie haben sich etwas vorgenommen, sie wollen springen, ihren, aus ihrer Sicht verkorksten Leben ein Ende setzen, einen Schlussstrich ziehen.

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Skurille Handlung – fast schon stereotyp für Nick Hornby

Doch jeder von ihnen muss feststellen, dass nicht nur sie selbst mit Problemen zu kämpfen haben, sondern auch andere Menschen, aus anderen Gründen, als sie, zu diesem letzten endgültigen Entschluss gekommen sind.

Hornby vermittelt dem Leser einen Einblick in die Leben der vier Personen, die an diesem schicksaalhaften Abend ins Gespräch kommen und gemeinsam entscheiden vorerst nicht zu springen, sondern sich zu einem späteren Termin erneut auf dem Dach zu verabreden.

Bis dahin sollte allerdings noch viel passieren…

Die Gestaltung des Hörbuchs ist dabei sehr gelungen, es agieren vier Sprecher, die die Verkörperung der Charaktere übernehmen.

Nick Hornby A long way downNick Hornby A long way down
Nick Hornby A long way down

Andreas Petri übernimmt die Rolle des Moderators Martin, dessen Karriere nach einer Affäre mit einer minderjährigen vor dem Ende steht, dabei überzeugt er vor allem in Konfliktsituationen mit seiner festen Stimme.

Diese entstehen meist durch die Jugendliche Jess, von Julia Hummer gesprochen.

Das Mädchen fühlt sich durch ihre Eltern falsch verstanden und durch den Beruf des Vaters, der als Politiker tätig ist, vernachlässigt.

Hummer versteht es dabei, die freche, jugendliche Art Jess` durch ihre Stimme auszudrücken.

Der erfolg- und glücklose Musiker JJ, der von seiner letzten gescheiterten Beziehung gebeutelt ist, wird von Stefan Kaminski gesprochen.

Der letzte Charakter, Maureen, hat einen pflegebedürftigen Sohn und ein eher tristes Leben, das darin besteht sonntags in die Kirche zu gehen und sich um ihren Sohn zu kümmern.

Zwischenmenschliche Beziehungen kamen in ihrem Leben stets zu kurz.

Maureen wird von Hille Darjes gesprochen, die es versteht die Verunsicherung ihres Charakters wiederzugeben.

Dabei gelingt es allen Sprechern die verschiedenen Stimmungslagen der Figuren dem Zuhörer gegenüber zu vermitteln.

Nick Hornby schafft es dem schwierigen Thema des Suizids mit viel Feingefühl entgegenzutreten.

Dabei gelingt ihm die Gradwanderung zwischen gesundem Humor und der gewissen Ernsthaftigkeit, was auch die Sprecher des Hörbuchs vermitteln.

Alles in allem ist die Umsetzung des sehr ansprechenden Buches als Hörbuch gut gelungen.

Nick Hornby A long way down ist 2014 in einer neuen Variante erschienen:

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Die englischsprachige Variante, ungekürzt, gibt es hier:

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