Miles Davis – Der revolutionäre Jazztrompeter

Miles Davis gilt als der Meister der Improvisation im Jazz und als eine der einflussreichsten Figuren in der Geschichte des Genres. Er war stets offen für Experimente und legte sich nie fest, was ihn zu einem Pionier im Jazz machte. Insbesondere wird Miles Davis als einer der Erfinder des Bebops angesehen.

Frühes Leben und musikalische Anfänge

Miles Davis wurde am 26. Mai 1926 in Alton, Illinois, als Sohn eines wohlhabenden Zahnarztes geboren. Mit neun Jahren erhielt er seine erste Trompete und begann mit dem Unterricht. Während seiner High-School-Zeit traf er auf den sechs Jahre älteren Trompeter Clark Terry, der sein musikalisches Talent maßgeblich beeinflusste. Obwohl seine Mutter darauf bestand, dass er die High School abschloss, schloss er sich bereits mit 17 Jahren der Band „Blue Devils“ an.

Nach dem Abschluss ermöglichte ihm das Vermögen seiner Eltern ein Studium an der renommierten Juilliard School of Music in New York City. Davis zog 1944 nach New York, brach jedoch nach einigen Semestern ab, weil er der Meinung war, seine Lehrer hätten keinen Bezug zur schwarzen Musik. 1945 nahm er mit Charlie Parker und dessen Quintett seine erste Schallplatte auf und tourte ein Jahr später mit Dizzy Gillespie, um den Bebop in den USA bekannt zu machen.

Das Miles Davis Quintett

1955 gründete Miles Davis sein eigenes Quintett, das ihn schnell berühmt machte. Mit diesem Quintett nahm er 1959 das legendäre Album „Kind of Blue“ auf. 1963 trat Herbie Hancock der Band bei, und zusammen nahmen sie das Album „Seven Steps to Heaven“ auf. Davis förderte stets junge Talente, darunter George Benson und John McLaughlin, die zeitweise in seiner Band spielten.

Krankheiten und Drogenprobleme

Miles Davis litt an Sichelzellenanämie und begann, Kokain und Heroin zu nehmen, um die Schmerzen zu betäuben. Dies führte zu wiederholten Krankenhausaufenthalten. 1991 erlitt er in Santa Monica einen Schlaganfall und fiel ins Koma. Drei Wochen später starb er.

Spannende musikalische Zusammenarbeiten

Miles Davis arbeitete im Laufe seiner Karriere mit vielen bedeutenden Jazzmusikern zusammen. Zu seinen bemerkenswerten Kollaborationen zählen Aufnahmen und Auftritte mit John Coltrane, Bill Evans, Wayne Shorter und Chick Corea. Diese Zusammenarbeiten brachten einige der innovativsten und einflussreichsten Werke im Jazz hervor.

Auszeichnungen und Musikpreise

Miles Davis wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter mehrere Grammy Awards. Er erhielt posthum 1991 den Grammy Lifetime Achievement Award und wurde 2006 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Stil- und Soundentwicklung

Miles Davis‘ Stil und Sound entwickelten sich im Laufe seiner Karriere ständig weiter. Von den frühen Bebop-Tagen über den Cool Jazz mit „Birth of the Cool“ bis hin zum Modal Jazz mit „Kind of Blue“ und den späteren Fusion-Experimenten mit Alben wie „Bitches Brew“ – Davis war immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen.

Eigene Kompositionen

Miles Davis veröffentlichte zahlreiche eigene Kompositionen, darunter Klassiker wie „So What“, „Freddie Freeloader“ und „All Blues“. Diese Stücke sind fester Bestandteil des Jazz-Repertoires und werden bis heute von Musikern auf der ganzen Welt gespielt.

Einfluss in der Jazzszene

Miles Davis hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Jazzszene. Er war nicht nur ein virtuoser Trompeter, sondern auch ein visionärer Bandleader, der Generationen von Musikern inspirierte. Seine Innovationskraft und sein unermüdlicher Pioniergeist prägten den Jazz nachhaltig und machten ihn zu einer Ikone des 20. Jahrhunderts.

Miles Davis, der legendäre Jazz-Trompeter, spielte im Laufe seiner Karriere hauptsächlich auf Trompeten von zwei Herstellern:

  1. Martin Committee: Diese Trompeten waren bekannt für ihren weichen, warmen Klang und wurden von vielen Jazz-Musikern geschätzt. Miles Davis spielte auf einer Martin Committee Trompete in den 1950er und 1960er Jahren, besonders während der Aufnahmen von Alben wie „Kind of Blue“ und „Sketches of Spain“.
  2. Custom-made Trumpets by Vincent Bach: In späteren Jahren wechselte Davis zu Trompeten, die speziell für ihn angefertigt wurden. Eine der bekanntesten war eine silberne Trompete von Vincent Bach, die ebenfalls für ihre hervorragende Klangqualität und Spielbarkeit bekannt war.

Miles Davis Musik in Filmen: Emotion und Atmosphäre

Die Musik von Miles Davis wurde in zahlreichen Filmen verwendet und hat oft dazu beigetragen, die Atmosphäre und emotionale Tiefe der Szenen zu verstärken. Hier sind einige bemerkenswerte Filme, in denen seine Musik vorkommt:

  1. „Elevator to the Gallows“ (1958)
    • Französischer Originaltitel: „Ascenseur pour l’échafaud“
    • Regie: Louis Malle
    • Miles Davis komponierte und spielte den Soundtrack für diesen französischen Film noir, was als einer der ersten Beispiele für Jazz-Soundtracks gilt.
  2. „Lenny“ (1974)
    • Regie: Bob Fosse
    • Der Film über das Leben des Stand-up-Comedians Lenny Bruce enthält Musik von Miles Davis, die zur düsteren und intensiven Atmosphäre beiträgt.
  3. „The Connection“ (1961)
    • Regie: Shirley Clarke
    • Dieser Film, der das Leben von heroinabhängigen Jazzmusikern in New York darstellt, enthält Musik von Miles Davis, die die Authentizität und den improvisatorischen Charakter des Films verstärkt.
  4. „Jerry Maguire“ (1996)
    • Regie: Cameron Crowe
    • In dieser romantischen Komödie mit Tom Cruise wird Davis‘ Musik verwendet, um die emotionale Tiefe einiger Szenen zu unterstreichen.
  5. „Finding Forrester“ (2000)
    • Regie: Gus Van Sant
    • Der Film über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem jungen Schriftsteller und einem zurückgezogenen Autor enthält Stücke von Miles Davis, die die Stimmung des Films bereichern.
  6. „Collateral“ (2004)
    • Regie: Michael Mann
    • In diesem Thriller mit Tom Cruise und Jamie Foxx wird Miles Davis‘ Musik verwendet, um die nächtliche Atmosphäre von Los Angeles zu untermalen.
  7. „The Talented Mr. Ripley“ (1999)
    • Regie: Anthony Minghella
    • Dieser Psychothriller nutzt Davis‘ Musik, um die zeitliche und kulturelle Stimmung der 1950er Jahre zu vermitteln.
  8. „La La Land“ (2016)
    • Regie: Damien Chazelle
    • In diesem modernen Musical werden einige Szenen von der Musik von Miles Davis inspiriert, insbesondere die Jazz-Sequenzen, die die Leidenschaft der Protagonisten für Jazzmusik darstellen.