Johnny St. Cyr

Johnny St. Cyr: Pionier des New Orleans Jazz

Johnny Alexander St. Cyr (geboren am 17. April 1890 in New Orleans) war ein einflussreicher amerikanischer Banjo-Spieler und Gitarrist, der maßgeblich zur Entwicklung des New Orleans Jazz beitrug. Seine musikalische Begabung zeigte sich bereits im Kindesalter, als er sich seine erste eigene Gitarre selbst bastelte.

Frühe Jahre und erste musikalische Schritte

Nach Abschluss der Schule begann St. Cyr eine Lehre als Gipser, bevor er sich mit 15 Jahren ganz der Musik widmete. 1905 trat er erstmals mit einem eigenen Trio auf und erhielt seine erste echte Gitarre. In den folgenden Jahren spielte er als Banjoist und Gitarrist in den Bands von Armand J. Piron und Martin Gabriel, wo er erstmals von Musikagenten entdeckt wurde. Seine Gastauftritte bei angesehenen Brass-Bands wie der „Superior“, der „Olympia Brass Band“ und der „Original Tuxedo Jazz Band“ festigten seinen Ruf als talentierter Musiker.

Zusammenarbeit mit Louis Armstrong und der Aufstieg in den 1920er Jahren

Zwischen 1917 und 1919 baute St. Cyr mehrere eigene Banjos und spielte in dieser Zeit mit dem damals noch unbekannten Louis Armstrong auf Mississippi-Raddampfern in der Band von Fate Marable. In den 1920er Jahren war er Mitglied des Dreamland Orchestra von Doc Cook und wirkte an zahlreichen Aufnahmen von Louis Armstrongs Bands „Hot Five“ und „Hot Seven“ mit. Außerdem spielte er als Gastmusiker bei Jelly Roll Morton’s Red Hot Peppers, Freddie Keppard und verschiedenen Musikern des Chicago Jazz.

Rückkehr nach New Orleans und spätere Jahre

1930 kehrte St. Cyr nach New Orleans zurück, wo er nur noch gelegentlich mit Musikern wie Paul Barbarin und Alphonse Picou auftrat. 1955 zog er nach Los Angeles, um sich wieder stärker auf die Musik zu konzentrieren. Ab 1961 leitete er die Band „Young Men from New Orleans“ in Disneyland, wo auch Barney Bigard spielte. In dieser Zeit nahm er weitere Platten mit Lil Hardin Armstrong, Jimmy Noone, Luis Russell und Louis Nelson auf.

Tod und Vermächtnis

Johnny St. Cyr verstarb am 17. Juni 1966 in Los Angeles nach kurzer schwerer Krankheit. Sein Beitrag zur Jazzmusik, insbesondere zum New Orleans Jazz und Chicago Jazz, bleibt unvergessen.