Antonio Vivaldi – Ein Arbeiter unter den Künstlern

Von Christoph Weber Antonio Vivaldi, seines Zeichens am 04. März des Jahres 1678 in Venedig geboren, war das zweite von insgesamt 10 Kindern und wurde notgetauft, da zu der Zeit ein Erdbeben ausgebrochen war.

Die Kindheit Vivaldis

Ob er jetzt wegen des Erdbebens oder wegen seiner Krankheit, die ihm später immer zu schaffen machte, ist leider nicht bekannt.

Unter seinen Geschwistern war er der einzige musikalische Künstler und machte schon während seiner Jugend auf sich wegen seiner frühen Künste an der Violine auf sich aufmerksam.

Als Antonio Vivaldi erst 12 Jahre alt war, durfte er bereits seinen Vater als Violinist am Markusdom vertreten.

Vivaldi: Priester und Musiklehrer

Mit 15 Jahren erhielt Vivaldi die erste niedere Weihe und seine Tonsur, was zu damaliger Zeit ein Zeichen war für gehobenen sozialen Status. Mit 18 Jahren bekam er die Weihe zum Subdiakon und machte sein Studium zum Priester in zwei nahe gelegenen Pfarren.

Bereits mit 25 Jahren empfing er die Priesterweihe und wurde anschließend Kaplan in Venedig. Das Amt des Priesters gab er im 27. Lebensjahr auf und begründete dies wegen seiner gesundheitlichen Probleme. Er schrieb von einer Enge in der Brust, was auf Angina Pectoris oder auf Asthma schließen ließ.

Zu dieser Zeit war er bereits Violinlehrer am Ospedale della Pieta, einem der Kirche angegliederten Waisenhaus für Mädchen. Nach einer seiner Gehaltsabrechnungen soll er aber auch Lehrer für Violoncello und Viola d’amore gewesen sein.

Aus einer Anmerkung eines seiner Schüler soll er sogar auch Cembalo gespielt haben.

Vivaldi: Unaufhaltsamer Aufstieg als Musiker

In Venedig wurden seine ersten beiden Sonatensammlungen gedruckt, wobei die ersten 12 Triosonaten 1705 Opus 1 und die nächsten 12 Triosonaten Opus 2 erst 1709 gedruckt wurden.

  • 1705 Opus 1
  • 1709 Triosonaten Opus 2

Vivaldi Sonaten – Auswahl auf CD

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Ab dem Zeitpunkt war Antonio Vivaldi in ganz Europa als großer Künstler berühmt. Ab Opus 3 sicherte sich Estienne Roger in Amsterdam die Rechte, seine Werke zu drucken und zu veröffentlichen.

So kamen als erstes Werk bereits im Jahre 1705 die ersten „12 Trisonaten da camera“ heraus, was in seinen jungen Jahren eine große Leistung war. Bereits 1709 kamen die nächsten „12 Sonaten für Violine und Basso cotinuo“ auf den italienischen Markt. 1711 wurden mit Opus 3 die ersten in Amsterdam produzierten „12 Violinkonzerte L’estro armonica“ für 1 – 4 Soloviolinen und Orchester in den Kirchen Amsterdams aufgeführt.

  • 1709 12 Sonaten für Violine & Basso cotinuo
  • 1711 Opus 3 „12 Violinkonzerte L´estro armonica“



Bis 1716 arbeitete er als Musiklehrer, wobei er dann zum musikalischen Leiter im Ospedale della Pieta berufen wurde. Sein Orchester erlangte bald in ganz Europa einen legendären Ruhm.

Für das Ospedale schrieb Vivaldi viele Sonaten und Violinkonzerte. 30 Konzerte schrieb er für seine Schülerin und spätere Kollegin, die Geigerin Anna Maria.

Die ersten vier der zwölf Konzerte Opus 8 wurden die berühmten „Le quattro stagioni“, die vier Jahreszeiten, was bis in die heutige Zeit die gefragtesten Konzerte von Antonio Vivaldi sind.

Die letzten 6 Sonaten wurden unter dem Titel „Il pastor fido“ (gedruckt 1737 in Paris) Vivaldi zugeschrieben und als Op. 13 eingeordnet:

  • 1737 Vivaldi letze 6 Sonaten Il pastor fido

Vivaldi: Intendant in Venedig und Mantua

Bereits während seiner Anstellung am Ospedale komponierte Vivaldi seine ersten Opern. Bis 1739 ließ er insgesamt 50 weitere Opern folgen.

Neben der Anstellung am Ospedale übernahm er die Funktion eines Impresarios am Teatro San Angelo in Venedig. Aus Anlass des Krieges zwischen der Türkei und Venezien komponierte Vivaldi im Jahre 1716 das patriotische „Oratorium Juditha triumphans“, wobei der Stoff aus dem Buch Judith übernommen wurde.

Nach Streitigkeiten mit Oberen in Venedig wechselte Vivaldi im Jahre 1718 nach Mantua, wo er in den Diensten des Prinzen Philipp von Hessen-Darmstadt hauptsächlich als Komponist und Intendant arbeitete.

Nach 1721 hielt sich Vivaldi mehrfach in Rom auf, wo er auch zwei Mal vor dem Papst spielen durfte. Dort erhielt er auch mehrfach die Aufträge für mehrere Opern sowie für Kirchenmusik.

  • 1716 Oratorium Juditha triumphans
  • 1718 Aufenthalt in Mantua und Tätigkeit als Komponist für Prinz Philipp von Hessen-Darmstadt
  • Nach 1721 Auftritt vor dem Papst. Vivaldi schreibt Opern und Kirchenmusik

Musikalischer Umbruch und Vivaldis Leben in Wien

Um die Zeit von 1730 vollzog sich ein musikalischer Wandel, sodass seine Musik mehr und mehr in Vergessenheit geriet. Wahrscheinlich aus diesem Grund zog Vivaldi nach Wien, wo er bis zu seinem Tod 1741 unerkannt lebte.

  • Umzug nach Wien
  • 1741 Tod in Wien

Die Musik von Antonio Vivaldi

Antonio Vivaldi komponierte insgesamt fast 500 Konzerte, davon 241 für Violine und 39 für Fagott. Die anderen Konzerte waren für verschiedene Holzblasinstrumente und andere ausgefallene Instrumente wie Mandoline oder Viola d’amore. Vivaldi galt bei seinen Kompositionen als experimentierfreudig.

  • fast 500 Konzerte
  • davon 241 für Violine
  • 39 für das Fagott
  • Stücke für Mandoline oder Viola d´amore

Im Normalfall waren seine Konzerte für zwei Solisten geschrieben worden. Zeitweise waren bis zu 16 Solisten an vielen Konzerten beteiligt. Vivaldi arbeitete nicht nur in Italien, sondern auch im deutschen Raum.

Die Musik von Johann Sebastian Bach inspirierte Vivaldi derart, dass später einige Konzerte zunächst Bach zugesprochen wurden, bis Experten diese eindeutig als Vivaldis Arbeit erkannten.

Da Vivaldis Musik fast in Vergessenheit geraten war, begann man erst 1926, sich wieder für die Musik Vivaldis zu interessieren. Salesianermönche boten der Turiner Nationalbibliothek eine Sammlung verschiedener Werke zum Kauf an.

Bis 1930 sammelten Mitarbeiter und Gönner der Bibliothek die unterschiedlichsten Werke dieses einmaligen Künstlers.
Bis in die heutige Zeit wurden u.a. in Manchester und Dresden Sonaten und Psalmen von Antonio Vivaldi entdeckt.

Berühmtes von Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

Die wohl berühmtesten Sonaten waren der Beweis für die Vielseitigkeiten von Vivaldi. Während der Herbst und der Winter sehr getragen und teilweise bedrückend auf die Hörer einwirkten, zeugten Frühling und Sommer von der heiteren Seite des Künstlers.

Es ist trotzdem ein absoluter Genuss, sich von allen vier Jahreszeiten berieseln zu lassen.

Diskographie Vivaldi Schallplatte bzw. Vinyl Varianten

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