Im Mai und Juni des Jahres 1933 fanden im nationalsozialistischen Deutschland die Bücherverbrennungen statt. Diese »Aktion wider den undeutschen Geist«, der Zehntausende von Büchern zum Opfer fielen, zeigte schon früh sehr deutlich die Vernichtungswut des Nazi-Regimes.
Autoren, die nicht im nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Mythos schwelgten, hatten in Deutschland praktisch keine Chancen mehr. Manche gingen ins Exil, manche wurden verhaftet und zum Teil umgebracht, manche wurden mit Schreibverbot belegt.

Einige Schriftsteller gingen, was ihren (Nach)-Ruhm angeht, mehr oder weniger undbeschadet aus dieser Vernichtungsaktion hervor. Viele anderen hingegen gerieten nach der Hetzjagd dauerhaft in Vergessenheit. Mit ihren Büchern verbrannte auch die Erinnerung an sie und ihre Namen.
Im Februar 2009 startete die WFB Verlagsgruppe die neue Reihe »Bibliothek Bücherverbrennung« innerhalb der Literarischen Tradition. Ein ehrgeiziges Projekt, das schon im Vorfeld einige Finanzakrobatik notwendig machte. »Wir haben uns viel vorgenommen«, so der Herausgeber, »nach und nach soll eine Bibliothek der verbrannten Bücher und verbannten Autoren entstehen, wobei wir uns des Risikos bewußt sind, daß die Veröffentlichung dieser Werke in finanzieller Hinsicht kein großer Erfolg werden könnte.«
Um das Projekt nicht zu einem finanziellen Fiasko werden zu lassen, benötigen wir nicht zuletzt auch alle erdenkliche Hilfe. Weisen Sie bitte auf die neue Buchreihe hin, setzen Sie sich mit uns in Verbindung.
In den letzten Februartagen erschienen ist ein Buch von Kurt Tucholsky, das praktisch in Vergessenheit geraten ist:
Kurt Tucholsky
»Träumereien an preußischen Kaminen«
ISBN 978-3-86672-300-9
Es folgen in den nächsten Monaten (jeweils ein Band pro Monat):
Stefan Großmann: »Ich war begeistert Eine Lebensgeschichte« (März 2009)
Jakob Wassermann: »Antisemitismus und Rassismus« (April 2009)
Gustav Meyrink: »Des deutschen Spießers Wunderhorn. Novellen« (Mai 2009)
Erich Mühsam: »Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat« (Juni 2009)
Herausgeber und Verlag haben das Ziel, nach und nach eine Sammlung der verbannten Autoren und der verbrannten Bücher ›auszugraben‹.
»Es ist wirklich faszinierend festzustellen, wie viele literarische Juwelen da noch auf ihre Widerentdeckung warten.«